"Wann wird aus einem Extremereignis eine Katastrophe? Welche Faktoren sind hier maßgeblich? Und wie können wir die Auswirkungen von Katastrophen verringern?
Diese Fragen treiben uns in CEDIM und im Topic Naturgefahren und Risiken an..."

Prof. Michael Kunz
Institut für Meteorologie und Klimaforschung - Troposphärenforschung
&
Sprecher vom Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM)

 

 

 

Schäden nach der Sturzflut in Braunsbach am 29. Mai 2016
James Daniell
Überflutungsflächen im Bereich Altenahr während des schweren Hochwassers im Juli 2021 nach verschiedenen Abschätzungen

Die verstärkte Abhängigkeit von kritischen Infrastrukturen, beispielsweise Energie, Verkehr oder Kommunikations- und Informationssysteme, und die voranschreitende Globalisierung machen heutige Gesellschaften zunehmend verwundbar gegenüber natürlichen und technischen Risiken. Politische Zielsetzungen wie die Energiewende in Deutschland oder der Wandel der Mobilitätssysteme (Elektromobilität, autonomes Fahren) bedeuten gleichzeitig tiefgreifende Eingriffe in bestehende komplexe Systeme, die sich hinsichtlich ihrer künftigen Auswirkung auf Gesellschaft und Umwelt heute nur schwer abschätzen lassen. Schließlich führen sich ändernde klimatische Bedingungen zu Extremsituationen, die in den bestehenden Schutzkonzepten und Risikomanagementsystemen nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt sind.

Das Ziel dieses Topics ist es, im Bereich von natürlichen und vom Menschen geschaffenen Risiken Wissen zu generieren und geeignete Technologien und Werkzeuge zur Steigerung der Resilienz zu entwickeln. Die Komplexität und Vielfältigkeit des Themas erfordern dabei eine starke interdisziplinäre Herangehensweise und Betrachtungsweise. Besondere Bedeutung kommt der Verwundbarkeit kritischer Infrastrukturen zu – insbesondere der Energieversorgung, der Mobilitätssysteme und den Informations- und Kommunikationstechnologien. Im Bereich des Risikomanagements werden Simulationssysteme für die Analyse des Ablaufs von Katastrophen, Echtzeitinformationssysteme und Werkzeuge zur Entscheidungsunterstützung entwickelt. Synergieeffekte ergeben sich, indem Methoden der Naturrisiken und technologisch induzierten Risiken miteinander verknüpft werden.

Marco Kaschuba

Eine zentrale Rolle spielt dabei das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM, www.cedim.de), einer multidisziplinären Einrichtung des KIT auf den Gebieten des Katastrophen- und Risikomanagements.

TV- Beiträge zu Naturgefahren und Risiken

Es könnte eine der verheerendsten Katastrophen der jüngeren Geschichte werden: Der türkischen Metropole Istanbul droht aus Sicht vieler Wissenschaftler schon bald ein gewaltiges Erdbeben. Wie geht man mit einem solchen Risiko und der daraus entstehenden Gefahr um? Wie können sich 16 Millionen Menschen auf ein derartiges Beben vorbereiten? Was kann die Wissenschaft tun? Wo steht die Erdbebenforschung bei der Vorhersage heute? Und welche Bedeutung hat die richtige Risikokommunikation?

 

Planet Wissen. 12.06.2024. 58:50 Min.. UT. Verfügbar bis 06.12.2028. SWR.

 

 

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