Jubiläumsveranstaltung des KIT-Zentrums Klima und Umwelt und Verleihung des Sparkassen-Umwelt-Preises 2018 am 25. Oktober 2019

Es war ein großer Tag und ein großes Programm für das KIT-Zentrum Klima und Umwelt am 25. Oktober 2019: Seit zehn  Jahren forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der ehemaligen Universität Karlsruhe und des ehemaligen Forschungszentrums Karlsruhe gemeinsam im KIT-Zentrum Klima und Umwelt. Die bereichsübergreifende Plattform ist ein idealer Ort, um Technologien und Strategien zu diskutieren, zu erforschen und zu entwickeln, um den Herausforderungen durch den Klima- und Umweltwandel zu begegnen.
Der Tag begann nach der feierlichen Einstimmung durch ein Streichquartett mit den Grußworten des Präsidenten des KIT Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, von Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, und der Umweltbürgermeisterin der Stadt Karlsruhe Bettina Lisbach.

Holger Hanselka hob die Bedeutung der Erforschung des Klima- und Umweltwandels hervor und legte dar, wo das KIT zu diesem Forschungsthema bereits beigetragen hat und weiter beitragen wird. „Wir forschen für einen gesellschaftlichen Nutzen und zum Erhalt unserer Lebensgrundlage mit einem globalen Blick – und darin haben wir eine lange Tradition“, sagte der Präsident des KIT. Anhand von Beispielen erläuterte er, wie sich das KIT selbst in dieser Frage positioniere und mit seinen Nachhaltigkeitszielen orientiere (Bsp. Wasserstoffbusse als Bus-Shuttle zwischen Campus Nord und Campus Süd). In diesem Zusammenhang kündigte Hanselka an, das KIT werde seinen Campus Nord – dort habe das KIT die Bauherreneigenschaft inne - bis 2030 CO2-neutral gestalten.

Theresia Bauer lobte in ihrem Grußwort die jungen Leute, die heute auf die Straße gehen und bezugnehmend auf wissenschaftliche Fakten fordern, dem Klimawandel entschlossener entgegenzutreten. Hier sei nichts davon zu spüren, dass wissenschaftlichen Fakten nicht geglaubt würde, im Gegenteil beriefen sie sich explizit auf die Wissenschaft und deren Ergebnisse.

 

Bettina Lisbach betonte, dass aus Sicht der Stadt die langjährige Zusammenarbeit mit dem KIT und dem KIT-Zentrum Klima und Umwelt ein hervorragender Ausgangpunkt für kommende Herausforderungen ist, sei es bei der Verringerung der städtischen Wärmeinsel oder beim Erhalt des Waldbestandes der Stadt Karlsruhe.

Anschließend fassten die vier bisherigen wissenschaftlichen Sprecher kurz die Entwicklung des KIT-Zentrums zusammen. In den vergangenen zehn Jahren wurde bei vielen Klausurtagungen und Diskussionsrunden ein guter Grundstein gelegt, um den Herausforderungen und gesellschaftlichen Anforderungen durch den Klima- und den Umweltwandel zu erfolgreich zu meistern.

Als erster Festredner begeisterte Christian Serrer durch seinen erfrischenden und kurzweiligen Vortrag. Er beschrieb die Entstehung des Bestsellers „Kleine Gase – große Wirkung“, den er im Eigenverlag mit einem Kommilitonen herausgebracht hat. Das Buch zum Klimawandel und dessen Ursachen ist ein Verkaufsschlager und wird derzeit in mehrere Sprachen übersetzt. Von ihrem eigenen Erfolg ein wenig überrascht, planen beide nun schon ihr nächstes Projekt, das wohl in den Kinos zu sehen sein wird.

 

Die zweite Festrednerin war Prof. Dr. Kerstin Stahl von der Universität Freiburg. Sie sprach über Dürre in Deutschland - Folge des Wandels oder Wandel der Folgen. Es ist wohl ein bisschen beides. Denn man kann in den Zeitreihen und meteorologischen Aufzeichnungen durchaus eine Zunahme von langanhaltendem Niedrigwasser und Dürre in den letzten ca. 70 Jahren erkennen. Aber im Vergleich zur Dürre von 1947 haben heute auftretende Ereignisse in Folge veränderter wirtschaftlicher Bedingungen und Verkettungen auch andere Auswirkungen.  
Den Abschluss dieses Programmpunktes bildete Dr. Axel Kleidon vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Er sprach über die Grenzen der Windenergienutzung im Erdsystemkontext. Dr. Kleidon erläuterte eindrucksvoll kritische Wechselwirkungen und die thermodynamischen Grenzen der Windenergienutzung. Die Atmosphäre arbeite hart, aber mit geringer Effizienz. Dr. Kleidon schlägt andere Energiequellen mit höherer Effizienz, z.B. Solarenergie als Alternative vor.

Es folgte die Verleihung der Sparkassen-Umwelt-Preise 2018, dotiert mit 15.000 € und ausgelobt von der Umweltstiftung der Sparkasse Karlsruhe. Die Umweltstiftung wird 2019 40 Jahre alt, ein weiteres Jubiläum, das an diesem Tag gefeiert wurde. Aus diesem Anlass gab Michael Huber, Vorsitzender der Sparkasse Karlsruhe, bekannt, dass das Stiftungsvermögen um 1 Mio. € aufgestockt wird. Ein herzlicher Dank an die Sparkasse Karlsruhe, die in den vergangenen 40 Jahre den wissenschaftlichen Nachwuchs erst der Universität Karlsruhe und seit 2010 des KIT fördert.

Die vier Preisträger MSc Lukas Gerling, Dr. Matthias Budde, Dr. Julia Hackenbruch und Dr. Sven Killinger freuten sich über die Ehrung und fassen jeweils in ca. fünf Minuten zusammen, was sie in ihren jeweiligen Abschlussarbeiten bearbeitet haben.

                         

Lukas Gerling                                                         Matthias Budde

                        

Julia Hackenbruch                                                   Sven Killinger

Die Themenbreite reichte dabei von Feinstaubmessung per Smartphone-App über städtische Wärmeinseln und die Simulation von PV-Leistung bis hin zur Zukunft des Kernkraftwerks Fessenheim.

Olivier Eiff, Michael Huber, Sven Killinger, Julia Hackenbruch,

Matthias Budde, Lukas Gerling, Oliver Kraft

Den Abschluss des umfangreichen aber abwechslungsreichen Programms stellten die Schlaglichter der Forschung des KIT-Zentrums dar. Hier wurde in Kurzvorträgen gezeigt, womit sich erfahrene und angehende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am KIT beschäftigen. Dabei wurde über Methoden der künstlichen Intelligenz in der Umweltforschung ebenso berichtet, wie über die Analyse von Wetterlagen und von Sturzfluten bis hin zu Ressourcenstrategien, dem Umgang mit der öffentlichen Meinung (Scientists for Future) und dem, was das KIT selbst tun kann (z. B. KIT-Klimainitiative).

Im Anschluss wurde bei einem Imbiss und Musik noch lange und angeregt über verschiedene der vorgestellten Themen gesprochen und diskutiert.
Das KIT-Zentrum Klima und Umwelt bedankt sich bei allen Beteiligten für die Durchführung der Veranstaltung, vor allem bei der Umweltstiftung der Sparkasse Karlsruhe für das Catering und bei der Sparkasse für die großzügige Zustiftung zur Umweltstiftung.

 

 

Michael Huber und Holger Hanselka
Kleidon
Axel Kleidon
Kerstn
Kerstin Stahl
Christian Serrer
Männer
Frank Schilling, Johannes Orphal, Erwin Zehe und Christoph Kottmeier
Liesbach
Bettina Lisbach
Tete
Theresia Bauer
Hanselka
Holger Hanselka