Naturgefahren und Risiken
Die verstärkte Abhängigkeit von kritischen Infrastrukturen, beispielsweise Energie, Verkehr oder Kommunikations- und Informationssysteme, und die voranschreitende Globalisierung machen heutige Gesellschaften zunehmend verwundbar gegenüber natürlichen und technischen Risiken. Politische Zielsetzungen wie die Energiewende in Deutschland oder der Wandel der Mobilitätssysteme (Elektromobilität, autonomes Fahren) bedeuten gleichzeitig tiefgreifende Eingriffe in bestehende komplexe Systeme, die sich hinsichtlich ihrer künftigen Auswirkung auf Gesellschaft und Umwelt heute nur schwer abschätzen lassen. Schließlich führen sich ändernde klimatische Bedingungen zu Extremsituationen, die in den bestehenden Schutzkonzepten und Risikomanagementsystemen nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt sind.
Das Ziel dieses Topics ist es, im Bereich von natürlichen und vom Menschen geschaffenen Risiken Wissen zu generieren und geeignete Technologien und Werkzeuge zur Steigerung der Resilienz zu entwickeln. Die Komplexität und Vielfältigkeit des Themas erfordern dabei eine starke interdisziplinäre Herangehensweise und Betrachtungsweise. Besondere Bedeutung kommt der Verwundbarkeit kritischer Infrastrukturen zu – insbesondere der Energieversorgung, der Mobilitätssysteme und den Informations- und Kommunikationstechnologien. Im Bereich des Risikomanagements werden Simulationssysteme für die Analyse des Ablaufs von Katastrophen, Echtzeitinformationssysteme und Werkzeuge zur Entscheidungsunterstützung entwickelt. Synergieeffekte ergeben sich, indem Methoden der Naturrisiken und technologisch induzierten Risiken miteinander verknüpft werden.
Eine zentrale Rolle spielt dabei das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM, www.cedim.de), einer multidisziplinären Einrichtung des KIT auf den Gebieten des Katastrophen- und Risikomanagements.